WoMo Tour 2021 nach Frankreich
Reiseeindrücke
Und wieder ein Reisejahr, das von CORONA dominiert wird!
Den Sommer hindurch waren wir zu Hause und haben dort die Sonne genossen, um dem Reisetrubel zu entgehen. Im Oktober war es dann so weit: Aufbruch nach Westen, an den französischen Atlantik.
Einige Jahre waren wir westlich von Bordeaux gelandet. Dieses Jahr war zunächst die Gegend um Nantes unser Ziel.
Erstes Etappenziel: Das Elsaß.
Über Strasbourg hinein nach Frankreich und dann erst mal in Richtung der Loire.
Der Wetterdienst hat uns zwei Wochen gute stabile Hochdrucklage verheißen. Genauso schön haben wir es dann auch bei Les Sables d'Olonne angetroffen: Sonne, angenehme Temperaturen um die 20 Grad, kühle Nächte und vor allem: Ruhe und kaum noch Touristen.
Anfang und Mitte Oktober war zwar das Wetter herrlich, aber die Suche nach geöffneten Campingplätzen gestaltete sich sehr schwierig. Weit über 90% der Plätze waren schon geschlossen. Kaum Touristen und gleichzeitig viele Übernachtungsmöglichkeiten kann man nicht erwarten. Deshalb waren zunächst ein paar Tage wildes Campen angesagt.
Südwestlich von Nantes liegt die Ile de Nourmoitier. Über die Passage du Gois erreicht man die Insel jeweils ab 90 Minuten vor bis 90 Minuten nach Ebbe, Während der Flut ist diese Verbindung komplett unter Wasser.
Wie es scheint, hatte vor der letzten Flut jemand die Zeit verbummelt: Jedenfalls tauchte bei rückläufigem Wasserstand plötzlich ein PKW aus dem Atlantik auf.
Von der Insel aus ging es dann weiter gen Süden an der Küste entlang - immer auf der Suche nach einem geöffneten Campingplatz.
Ein herrlicher Platz bei Les Sables d'Olonne war dann für eine knappe Woche unser erstes Domizil.
Vom Platz aus konnte man alle Einkäufe mit dem Rad erledigen und war in etwa 20 Minuten in der Stadt. Auf dem Platz selbst waren nur gut 2 Hände voll Wohnmobile - eigentlich fast wie Wildcamping nur mit etwas Comfort und warmen Duschen.
Über ein Türchen gelangt man vom Platz direkt zum Strand.
Mit dem Fahrrad kann man durch die dortige Heide und Sumpflandschaft entlang des Atlantik die herrliche Natur erkunden.
Etwa zur Hälfte des Urlaubs sollte ein Tiefausläufer von Nordwest über den Atlantik etwas regnerischeres Wetter bringen. Also entschlossen wir uns aufzubrechen: Wieder einmal in Richtung Garonne, Medoc und Lacanau Ocean.
Die Route führte uns von Les Sables d'Olonne zunächst nach Royan, per Fähre über die Gironde nach Soulac-sur-Mer und dann ins Medoc.
Lacanau Ocean war uns aus der Zeit noch gut bekannt, als wir mit den Kindern und jungen Erwachsenen noch auf die Ferienzeiten angewiesen waren. Bis Ende August - während der französischen Ferien - viel Rummel, ab September wird es deutlich ruhiger.
Im Ferienhaus Tom Neale waren wir dort einige Jahre zu Gast - es lag auch dieses Jahr im schönen Garten und strahlte französische Lässigkeit und Ruhe aus.
Kaum zu glauben aber wahr: Mitte Oktober stiegen die Temperaturen nicht nur auf etwa 25 Grad, sondern auch der Atlaktik war mit etwa 18 oder 19 Grad noch "badetauglich". Für die Surver dort sowieso ...
Nach etwa 10 Tagen herrlichstem Wetter drohten die ersten Regentropfen im Oktober. Eine gute Gelegenheit langsam die Rückfahrt anzutreten. Wir wollten nicht hetzen und wieder über die französischen RN gen Osten tuckern.
Erstes Etappenziel Oradour -sur-Glane.
Dort verübte die Waffen-SS am 10. Juni 1944 ein Massaker unter der Zivilbevölkerung, bei dem 642 Bewohner regelrecht massakriert wurden. Nur 36 Menschen überlebten.
Der ursprüngliche Ort wurde nach dem 2. Weltkrieg vollständig aufgegeben, so belassen, und dient heute als nationale Gedenkstätte und Mahnmal gegen die Verbrechen des Krieges.
Weitere Rückreise erneut durch das Elsaß, vom Ursprung der Moselle quer über die Vogesen hinunter nach Colmar.
Besondere Empfehlung: Käsefondue in Remiremont.
Letzter Stopp: Freudenstadt im Schwarzwald - nochmal bei herrlichem Spätsommerwetter.
Resumee: Oktober an der französischen Atlantikküste kann wunderschön sein und eignet sich durchaus noch als später Badeurlaub.
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